Hand-Mund-Fuß-Krankheit:

Alles, was Sie wissen müssen

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit (HMFK) gehört zu den häufigsten Virusinfektionen im Kindesalter. Sie tritt besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas, Krippen oder Schulen auf – dort, wo viele Kinder engen Kontakt zueinander haben.

Auch wenn die Krankheit meist mild und selbstlimitierend verläuft, ist sie für Eltern, pädagogisches Personal und betroffene Kinder oft belastend.


In diesem Artikel finden Sie 
alle wichtigen Informationen – von Erreger und Symptomen über Behandlung bis zu Hygienemaßnahmen und Vorbeugung.

Was ist die Hand-Mund-Fuß-Krankheit?

Die HMFK wird durch Viren aus der Gruppe der Enteroviren ausgelöst, meist durch das Coxsackievirus A16. Weitere bekannte Erreger sind das Coxsackievirus A6 – das oft zu intensiverem Hautausschlag führt – sowie das Enterovirus 71. Letzteres ist in Europa selten, kann aber in Einzelfällen schwerere Krankheitsverläufe verursachen, zum Beispiel mit neurologischen Symptomen.


Die Erreger sind äußerst widerstandsfähig: Sie überleben lange auf Oberflächen und sind wenig empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen. Dadurch kommt es in Gemeinschaftseinrichtungen immer wieder zu Ausbrüchen.


Wie wird das Virus übertragen?

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist sehr ansteckend. Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion (zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Sprechen) sowie über Schmierinfektion – etwa beim Wickeln, durch Speichel oder über verunreinigte Gegenstände wie Spielzeug oder Türklinken.


Besonders problematisch ist, dass bereits in der Phase vor dem Auftreten erster Symptome eine Ansteckung möglich ist. Auch nach Abklingen der Beschwerden kann das Virus noch über den Stuhl ausgeschieden werden – oft mehrere Wochen lang.


Welche Symptome sind typisch?

Nach einer Inkubationszeit von drei bis sieben Tagen treten erste Symptome auf. Häufig beginnt die Erkrankung mit Fieber, Müdigkeit und Halsschmerzen. Im weiteren Verlauf entwickeln sich schmerzhafte Bläschen im Mund – vor allem auf der Zunge, dem Gaumen und den Wangeninnenseiten. Diese führen bei vielen Kindern zu Ess- und Trinkverweigerung.


Zusätzlich zeigen sich rote Flecken oder Bläschen an den Handflächen und Fußsohlen. Auch Gesäß und Oberschenkel können betroffen sein. Der Ausschlag juckt nur leicht und heilt meist komplikationslos ab.


Nach einigen Tagen trocknen die Bläschen aus. In manchen Fällen kommt es anschließend zu einer leichten Hautschuppung oder zur Ablösung von Finger- und Fußnägeln. Das sieht mitunter erschreckend aus, ist aber harmlos. Insgesamt dauert die Erkrankung meist fünf bis zehn Tage.


Gibt es Komplikationen?

Die meisten Kinder überstehen die HMFK problemlos. Dennoch kann es in Einzelfällen zu Begleiterscheinungen kommen – insbesondere bei Kleinkindern oder geschwächtem Allgemeinzustand.


Zu den möglichen Komplikationen gehören:

  • Austrocknung durch unzureichende Flüssigkeitsaufnahme
  • Fieberkrämpfe bei sehr hohem Fieber
  • Sekundärinfektionen, wenn Bläschen aufgekratzt werden
  • In sehr seltenen Fällen: Entzündungen des Gehirns oder Rückenmarks (meist durch Enterovirus 71)


Wenn ein Kind über längere Zeit nichts trinken will, hohes Fieber hat oder sehr abgeschlagen wirkt, sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat einholen.


Was hilft bei der Behandlung?

Da es sich um eine Virusinfektion handelt, ist keine spezifische Behandlung möglich. Stattdessen richtet sich die Therapie nach den Beschwerden:


  • Bei Fieber und Schmerzen können fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen helfen (bitte altersgerecht dosieren).
  • Um die Nahrungsaufnahme zu erleichtern, empfehlen sich weiche, kühle Speisen wie Joghurt, Apfelmus oder Suppen.
  • Besonders wichtig: viel trinken! Am besten in kleinen Schlucken, eventuell mit Strohhalm oder Löffel. Auch Wassereis kann helfen.
  • Die Haut kann mit Ringelblumensalbe, Kokosöl oder Aloe Vera sanft gepflegt werden. Bei nässenden Bläschen sind Umschläge mit schwarzem Tee eine bewährte Hausmittel-Option.


Kann Naturheilkunde unterstützen?

Viele Eltern greifen zusätzlich zu sanften, pflanzlichen Mitteln. Diese können gut ergänzend eingesetzt werden – allerdings stets altersgerecht und idealerweise nach Rücksprache mit einer erfahrenen Fachperson.


Folgende Mittel haben sich bewährt:

  • Kamillen- oder Salbeitee (abgekühlt) zur Mundpflege
  • Manuka-Honig (ab 1 Jahr) gegen Schleimhautentzündungen
  • Holunder- oder Lindenblütentee bei Fieber
  • Propolis (für ältere Kinder) als natürlicher Virenschutz


Auch homöopathische Mittel wie Borax, Belladonna oder Rhus toxicodendron werden gelegentlich eingesetzt, sollten jedoch gezielt und nicht auf Verdacht angewendet werden.


Wie kann man vorbeugen?

Eine Impfung gegen die Hand-Mund-Fuß-Krankheit gibt es nicht. Hygiene spielt deshalb eine zentrale Rolle bei der Vorbeugung:


  • Regelmäßiges, gründliches Händewaschen
  • Spielzeug, Türklinken und Oberflächen regelmäßig reinigen
  • Keine gemeinsamen Trinkbecher, Löffel oder Zahnbürsten
  • Kinder mit Symptomen sollten zuhause bleiben – auch, wenn sie sich schon wieder besser fühlen


Gerade in Betreuungseinrichtungen kann es bei mehreren gleichzeitigen Erkrankungsfällen vorkommen, dass Gruppen zeitweise geschlossen werden. Dies ist eine vorbeugende Maßnahme, um die Infektionskette zu unterbrechen und weitere Ansteckungen zu vermeiden. Solche Entscheidungen werden immer in Absprache mit den Gesundheitsämtern getroffen.


Fazit

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist unangenehm, aber meist harmlos. Kinder brauchen in dieser Zeit vor allem Ruhe, Fürsorge, Flüssigkeit und symptomlindernde Maßnahmen.


Mit einem klaren Blick auf Hygiene, etwas Geduld – und gegebenenfalls naturheilkundlicher Unterstützung – lässt sich die Erkrankung gut überstehen.

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